3. September 2012

Hallo,

kurz bevor mein neues Album „Integrier mich, Baby“ endlich am 21.9. erscheint, war ich Ende August nochmal für eine Woche in Wittenburg in Meckpomm, um dort einen Beschwerdechor zu gründen. Eine Woche haben wir dort die Kleinstadt gerockt für das temporäre Stadt-Wiederbelebungs-Projekt „Große Potemkinsche Straße“, für das mich der Stadtplaner Ton Matton und der Filmemacher Michael Kockot eingeladen haben.

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Foto: Michael Kockot

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Wir bespielten 14 verrottete Häuser der Großen Straße, und nach einer Woche konnte man sich an die Leere und Trostlosigkeit der Straße kaum noch erinnern.

Spätestens mit der Eröffnung der seit Jahren leerstehenden Kneipe Wittenburger Hof als Tangotanzbar war in der Großen Straße der Bann gebrochen, die Wittenburger tauten auf und ließen sich von unserer Energie mitreißen. Ein Postkartenhaus, eine Lehmofen-Pizzeria gesponsert von Dr. Oetker, eine Schule für Vorträge jeder Art, eine Galerie, in der der Künstler Lukas Pusch sein Modell für einen alpinen Berg mit Almhütte ausstellte, ein Open Air Kino, eine Kneipe mit Theatersaal, und ein Studio mit Beschwerdebüro, in dem ich eine Woche lang die Wittenburger um ihre Beschwerden erleichterte um daraus einen Gassenhauer zu schreiben.

Bis zu 40 Chormitglieder sangen den 7 Minuten Beschwerdesong mit mir an verschiedenen Orten. Zwischen den Häusern in Gehegen gastierten Hühner, Schafe und Esel und es wurde gebaut, designt, geschrieben, diskutiert, gefilmt, gesungen, gestritten, demonstriert und getanzt. Eine wirklich euphorische Woche mit einem wunderbaren Team, das neben viel Humor und Sinn für Absurdität auch eine visionäre Kraft entwickelt hat, wie man gezielt innerhalb kürzester Zeit etwas verändern kann.

Am 21. Oktober werden die neuen extra dafür gebauten Fassaden der Häuser in der Potemkinschen Straße eröffnet. Ein Video vom Beschwerdechor gibt es auch demnächst.

Bis bald,

 

eure Beschwerdadette

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