25. Februar 2004

In den letzten Monaten war ich mehr in Berlin als in Hamburg, jetzt bin ich endlich mal wieder für längere Zeit in St.Pauli, schließlich sind ja am Sonntag die Senatswahlen, mal sehen, ob sich Schill wieder reinmogeln wird oder nicht. Nächste Woche mehr dazu.

Der Grund für meinen längeren Berlin Aufenthalt war mal wieder das Theater, im Januar hab ich dort zusammen mit Till Mueller-Klug ein Solostück entworfen und am 31.1. im Hebbel Theater aufgeführt. Es heißt „Die Liebespopulistin“ und handelt von mir als Seminarleiterin für Rhetorik und Erlebnispopulismus. Mit viel Musik, Film, Entertainment und populistischen Reden von Petra Kelly über Hohmann bis Ronald S.

Achtung: Hamburg Premiere von „Die Liebespopulistin“ am 12. und 13. März im Polittbüro (ehemaliges Neues Cinema am Steindamm), Karten und Infos auf www.polittbuero.de. Meine neue Platte ist übrigens in Arbeit und wird nicht meine einzige Veröffentlichung in diesem Jahr sein …

Unterhaltsame Unterweisungen

„Alles muss man selber machen – z.B. Globalisierung“ in den Sophiensaelen

Berliner Zeitung, 8.11.2003 | Von Ulrich Seidler

Im Laufe des Abends singt das Theaterpublikum zur Auflockerung und zur Melodie von „Mein Hahn ist tot, mein Hahn ist tot“ den aus einem Wort bestehenden Text: „Strukturanpassungsmaßnahmen“. Statt „Koko, koko, koko, kokodi, kokoda“ in der dritten Zeile also: „Struktur-, Struktur-, Strukturanpassungsmaßnahmen“. Im Kanon.

Auflockerung tut Not, denn das Auditorium hat gerade die ökonomische Entwicklung seit Adam Smith beigebracht bekommen. Die drei Dozenten – also die Bernadette (Bernadette Hengst), der Jochen (Jochen Roller) und die Claudia (Claudia Wiedemer) – bauten aus beschrifteten und bebilderten Bananenkisten ein kreuzförmiges Tafelbild zusammen, das mit roten Kerzen und einem Ährenbündel zum Altar geweiht wurde. Allerdings: Die Leuchten funktionierten elektrisch, und das Getreide war genmanipuliert.
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Alles muss man selber machen (2003)

Globalisierungstraining in 20 Lektionen

Premiere: 6. November 2003, Sophiensaele Berlin

Warum Hamburg- oder Zicke-T-Shirts tragen? Schluss mit Minderheitenkleidung. Endlich gibt es Globalisierung für den Oberkörper: eine Welt – ein T-shirt. Steueroasen, Agenda 2010, Welthandel, Massenproteste – Globalisierung muss einfacher werden, sonst sind am Schluss alle dagegen. No Logo war gestern, heute ist Kinderarbeit.

Von und mit

Marion Baumgartner, Matthias von Hartz, Bernadette Hengst, Tanja Krone, Claudia Wiedemer, Martina Stoian, Steffen Dost, Jochen Roller

Eine Produktion von Matthias von Hartz und Sophiensaele in Koproduktion mit FFT Düsseldorf und dem Europäischen Zentrum der Künste.

Realisiert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.

4. November 2003

Noch zwei Tage, dann ist endlich Premiere. Ich bin seit vier Wochen in Berlin und spiele in dem Theaterstück „Alles muss man selber machen“ mit, das in den Sophiensaelen aufgeführt wird. Und zwar vom 6.-10.11. und vom 12.-16.11. jeweils 20 Uhr.

Das Stück ist ein inszenierter politischer Vortrag über Globalisierung und Neoliberalismus. Allerdings gibt es auch verschiedene Gen- und WTO-Tänze, Protestformen zum Ausprobieren und viel Musik.

Eins der neuen Stücke (Copy me, I want to travel), die ich extra dafür geschrieben und aufgenommen habe, handelt von der Frage nach der Berechtigung von geistigem Eigentum und ist frei downzuloaden in unserem Webshop www.allesmussmanselbermachen.de.

9. September 2003

Es gibt wie immer viel neues zu berichten. Der Sommer ist vorbei. Der Herbst ist da. Das Ladyfest Hamburg ist zu Ende. Es war ein voller Erfolg, Tausende von Ladies & gentlemen haben die MS Stubnitz gestürmt und die Strassen Hamburgs überflutet. Besonders auffällig waren die vielen händchenhaltenden Mädchen, die von der Roten Flora über das Westwerk flanierten, um dann im Hinterconti und in der Marktstube ein Aufwärmgetränk zu sich zu nehmen, und den Abend auf der Stubnitz zu begiessen und zu betanzen.

Ich bin müde vom Ladyfest-Hopping. Am letzten Wochenende nach Bristol und Hamburg noch einmal Ladyfest Manchester. Leider waren nicht so viele Zuschauer da wie in den anderen Städten, vielleicht lag es auch an dem Veranstaltungsort, dem Zion Art Centre, in dem man nicht rauchen durfte, und auch dadurch keine wirkliche Live-Athmosphäre aufkam? Gerockt haben ausser mir noch besonders auffällig die Bands: Lolita Storm und Valerie (von denen es leider nichts im Netz gibt).

Ich hoffe, es gibt nächstes Jahr das versprochene Ladyfest in Wien, zu dem ich dann als Gästin erscheinen werde.

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Ich habe den Künstlerinnenpreis Nordrhein Westfalen 2003 im Bereich Popularmusik bekommen, der mir am 18.9. im ZAKK Düsseldorf übergeben wird. Die Laudatio mit vielen schmutzigen kleinen Details über meine 15jährige steile Musikkarriere hält meine alte Freundin Andrea Rothaug. Danach gebe ich noch ein Konzert.

Bis bald, im Oktober dann mehr Neuigkeiten über Musik, privaten Tratsch und Regierung stürzen in Hamburg.

16. Juli 2003

Es ist Sommer in Hamburg. Das ist nicht normal, wie vielleicht einige von euch wissen. Das kommt in Hamburg nur zwei bis drei Wochen im Jahr vor, aber dann ist es wundervoll. Der Weg von meinem Zuhause runter zum Hafen ist nicht weit, und wenn es nicht gerade nach Pisse stinkt, weht mir der Hafenwind die neuesten Nachrichten um die Ohren. Es gibt viele Neuigkeiten, die genau in diesen euphorischen Sommer reinpassen:

  1. Meine eigene Website ist fertig. Ich bin zwar bisher auch ganz gut ohne ausgekommen, aber es macht schon Spass, sich vorzustellen, wie sich Tausende (!!!) von Menschen (auch du bist eine/einer von ihnen) mein Leben ansehen, oder zumindest einen Teil davon.
  2. Seit ein paar Wochen weiß ich, das ich den Künstlerinnenpreis des Landes Nordrhein Westfalen im Bereich Popularmusik bekommen habe. Solange es nicht das Bundesverdienstkreuz ist, nehme ich es gerne an, damit ich damit im Winter an meiner nächsten Platte arbeiten kann. Ich halte euch auf dem Laufenden, was ich sonst noch damit angestellt habe. Die Preisverleihung mit anschliessendem Konzert ist am 18.9.2003 im ZAKK Düsseldorf.
  3. Das Ladyfest kommt endlich vom 21.-24. August nach Hamburg.
  4. Das Schwabinggrad Ballett nimmt Anfang August eine Platte auf.
  5. Ich habe meinen Fiat Cinquetento (mit der schenkelklopfenden Aufschrift ‚Sanitätshaus Hengst Bad Salzuflen’) gegen einen Fiat Seicento ohne Werbung eingetauscht.
  6. Love
  7. Rebellion
  8. Musik: Im September erscheint bei Trikont mein neues Lied „Spielbude bis Balduintreppe“ auf dem Gebrüder Wolff Sampler.