Einmalige Vielfalt

Neue Zürcher Zeitung, Feuilleton 16.11.12 
Mitnichten immer, doch manchmal wird Gutes besser. Was Bernadette La Hengst auf ihrem letzten Album «Machinette» darbot, war klug, nahe beim Zeitgeist gesungen sowie äusserst eingängig eingespielt. Wohin weiter? Das könnte sich die Wahlberlinerin gefragt haben, denn vier Jahre vergingen zwischen damals und jetzt. Nun, mit «Integrier mich, Baby», übertrifft sie sich beinahe selbst. mehr >>

Die Unterjublerin

Die Zeit, 8.10.2012 | Jan Freitag

BERNADETTE LA HENGST

Heiter bis wolkig klingt sie nur an der Oberfläche. In Wahrheit ist Bernadette La Hengst die Queen des „Diskursschlagers“.

Mit soziokultureller Relevanz in populärer Musik ist es so eine Sache. Zu viel davon schreckt anspruchslose Konsumenten schnell ab, zu wenig dagegen die anspruchsvolleren. Wer also weder steife Protestsongs noch Hitparadengedudel machen will, wäre gut beraten, einen Mittelweg zu finden: Gesellschaftskritik muss ihre Botschaft nicht gleich aus der Titelzeile herausbrüllen. Mit etwas Geschick erreicht man dann die einen, ohne andere zu vergraulen. Davon weiß kaum jemand bessere Lieder zu singen, als Bernadette La Hengst.

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Immer noch vorn, immer noch laut

http://mapambulo.blogspot.de/2012/09/immer-noch-vorn-immer-noch-laut.html

19.9.2012

Bernadette La Hengst 
„Integrier mich, Baby“ 
(Trikont)

Ganz blass kann man sich noch erinnern – die Zeit rennt – wie dieses Mädchen vor kleiner Kulisse in der Münchner Kulturstation das Rumpelstilzchen gab, verzickt, verschwitzt, die Braut im Rücken und auf den Lippen ein wütendes „Jenseits von Eden“. Kaum jemand hat den Scherben-Song wieder so energisch über seine knapp fünf Minuten gebracht, man war ein klein wenig verliebt und linste schüchtern über‘s schale Bier, während Bernadette La Hengst, die grimmig vorlaute Frontfrau der Hamburger Band Die Braut haut ins Auge, eifrig Augenklappen ans Publikum verteilte. Wofür die Dinger waren – vergessen.

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Liebe hat etwas Kapitalistisches

Junge Welt, 28.09.2012 | von Reinhard Jellen

Das Große im Kleinen und umgekehrt. Über Politik und Gefühl und das neue Album »Integrier mich, Baby«. Ein Gespräch mit Bernadette La Hengst

Bernadette La Hengst ist Sängerin, Komponistin und Theatermacherin. Und die einzige deutsche Soulsängerin
Selber schuld, Frau la Hengst: Wenn man politische Lieder schreibt, wird man als erstes gefragt: Warum machen Sie politische Kunst?
Ich habe mich dahin entwickelt. Mit meiner Vorgänger-Band Die Braut Haut Ins Auge war ich nicht so offensichtlich politisch, sondern eher privat unterwegs. In erster Linie wollte ich mir alles herausnehmen, was ich wollte, so wie die Jungs das auch getan haben. Eine Art Selbstermächtigung. Aber irgendwann brauchte ich neue Inspiration, und die Welt ist nun mal die größte Inspiration. Ich habe beim Schwabinggrad-Ballett mitgearbeitet. Wir haben Hierarchien hinterfragt und künstlerische Aktionen auf die Straße getragen, um auch Gegenreaktionen zu provozieren. Das macht mir Spaß und würde nicht passieren, wenn meine Lieder nur Selbstbespiegelungen wären. mehr >>

Kampfoperette „Planet der Frauen“ am Theater Freiburg

Badische Zeitung, 26. März 2012 | Von Bettina Schulte

Das wär’ doch mal was: ein Planet, auf dem die Frauen das Sagen haben. Vielleicht wäre die Welt dann ein besserer Platz zum Leben: ohne Macht und Gewalt, Krieg und Terror, ohne Hierarchien und Ausgrenzungen – dafür voller Liebe und Respekt und Achtsamkeit für Mutter Erde. Ach ja. Warum soll man nicht träumen dürfen? Wer aber sind die Frauen? In Freiburg, in der Uraufführung von Maxi Obexers (Libretto) und Bernadette La Hengsts (Musik und Songs) „Kampfoperette“ „Planet der Frauen“ unter der Regie von Viola Hasselberg handelt es sich um sechs Schauspielerinnen und 23 Laiinnen (das Wort gab es bisher noch nicht, ist aber nicht ersetzbar). Gemeinsam macht sich diese (zahlenmäßig) starke Truppe im Kleinen Haus bereit, unter der Führung von Flugkapitänin La Hengst – in angemessener dunkelblauer Uniform und platinblonder Perücke (Ausstattung: Viva Schudt) – den von Männern zuschanden gerittenen Erdball zu verlassen.

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„Wir brauchen dringend ein regelmäßiges Shuttle“

Die Kampfoperette „Planet der Frauen“ am Theater Freiburg

Missy Magazine, 28. März 2012 | Von Dorothee Annette Kreuzer

Zugegeben, da muss die Freiburgerin bitter schlucken und sich fragen: Warum stehe, singe, spiele, tanze ICH nicht da unten mit diesen ganzen außergewöhnlichen Damen? Wo doch diese Bühne gerade in diesem Augenblick und bei diesem scheinbar gerade perfekten Song der einzig wichtige Ort in der ausnahmslos einzig richtigen Runde zu sein scheint. Zunächst also: Fragen über Fragen und deutliche Gespanntheit und Vorfreude auf die „Kampfoperette“ nach dem Libretto von Maxi Obexer und mit der Musik von Bernadette La Hengst, die endlich auch wieder am Theater Freiburg ist.

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