Recherche in der Bahnhofsmission und unter Flaschensammlern: Das Theater Freiburg übt sich mit einer „Bettleroper“ in sozialer Zuwendung. Mit Blockflöten und Liedern von Bernadette La Hengst.
taz, 25.01.2009 | Von Annette Hoffmenn
Am Abend der Premiere ist es kalt in Freiburg. Im Kleinen Haus des Theaters Freiburg rückt man für die „Bettleroper“ zusammen, alle sind sie da, die lokale Politprominenz, Hartz-IV-Empfänger, das Premierenpublikum. Manche werden von den Darstellern auf der Bühne mit Handschlag begrüßt. Später wird es für alle Suppe geben.
Eine Litanei ist vom Band zu hören, die für jene um Vergebung bittet, die lügen und falsch sind und die auf ihren Musiksendern sexistische Videos laufen lassen. Ein Mann im Trenchcoat, die Lesebrille in der Hand, quetscht sich durch die Reihen und gibt den Zuschauern Anweisungen. „Kein Popreis, äh, Popcorn, später können Sie ja ins Kino gehen.“ Gehört das schon zur Inszenierung von Christoph Frick? Es gehört.
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