Der grüne Halsbandsittich (2008)

Das Video und das Lied »Der grüne Halsbandsittich« ist eine Zusammenarbeit von Bernadette La Hengst und dem holländisch-deutschen »Klima-Künstler« Ton Matton.

Das Video »Der grüne Halsbandsittich/The Red Rose Parakeet« (Konzept und Umsetzung: www.mattonoffice.org – Ton Matton, Rafal Wamka, Björn Ortfeld) wurde gedreht in Wendorf in Mecklenburg im Februar 2008 für die Ausstellung »The Climate Machine – Surviving the suburb« in London. Der Text des Liedes ist inspiriert von Ton Mattons Erzählungen über den grünen Halsbandsittich und den Trauerfliegenschnapper, die Gewinner und Verlierer des Klimawandels.

Das Lied »Der grüne Halsbandsittich« ist erschienen auf »Machinette« (CD/LP, Trikont und Ritchie Records, 2008).

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Ich steh nicht auf die neue Gefühligkeit

Politisch, poetisch und wortgewaltiger denn je: »Machinette«, die neue Platte von Bernadette La Hengst

derstandard.at, 9. Juni 2008

Bernadette La Hengst hätte eine fantastische Parolenschreiberin werden können, die von der feministischen bis zur wöchentlichen Gewerkschaftsdemo die Marschierenden am laufenden Meter mit unverbrauchten, treffenden und skandierbaren Parolen versorgt … wäre sie nicht der Massenlinkshaltung in Menschenmassenzügen gegenüber skeptisch und würde sie sich nicht gegen Platitüden ebenso verwehren wie gegen Heilsversprechungen: Kill your idols!, mit Dank an Phillip Boa.
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Emanzipation im Elektro-Kleid

„Wenn jetzt jemand wie Charlotte Roche oder Lady Bitch Ray mit so einer harten Provokation in die Medien kommt, finde ich das sehr lustig und verdient, aber die sind natürlich keine vom Himmel gefallenen Aliens.“

Hamburger Abendblatt, 6. Juni 2008 | Von Birgit Reuther

Worauf Bernadette La Hengst anspielt, ist die Arbeit, die Feministinnen jahrzehntelang geleistet haben, sodass die aktuellen Protagonistinnen der Emanzipationsdebatte jetzt „im Mainstream landen und damit auch noch Geld verdienen können“. Auch wenn die Musikerin im Song „Kill Your Idols“ deutlich macht, dass sie keine Ikone sein möchte, die auf dem Sockel thront, steht fest: Sie selbst ist Wegbereiterin eines coolen weiblichen Selbstbewusstseins.
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Interview: Jungle World, Mai 2008

Eva Jantschitsch alias Gustav und Bernadette La Hengst im Gespräch über Pop, Feminismus, Ladyfeste und Blasmusik

Jungle World Nr. 22, 29. Mai 2008 | Ulrich Kriest und Michael Saager

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Während die älter gewordenen Jungs der so genannten „Hamburger Schule“ sich selbstzweifelnd und erschöpft die Wunden lecken (Frank Spilker, Rocko Schamoni), ihren spirituellen Regungen nachgeben (Tilman Rossmy), von den Segnungen des Kapitulierens schwadronieren (Tocotronic) oder sich gleich ganz auflösen (Blumfeld), erscheinen jetzt „Machinette“, das dritte Soloalbum von Bernadette La Hengst, und „Verlass die Stadt“ von Gustav (Eva Jantschitsch) aus Wien. Es sind zwei auf unterschied­liche Weise hochpolitische, abenteuerlustige und ­begeisternde Alben, die einiges gemeinsam zu haben scheinen.

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Der Sittich profitiert vom Klimawandel

Auf „Machinette“ zettelt Bernadette La Hengst eine Liebesrevolution an. Die euphorischen Texte und ihr Woo-Oh-Oh-Oah sind ansteckend, man möchte mitmachen.

Die Zeit, 21. Mai 2008 | Von Dieter Wiene

„Ich will ein paradoxes, paranoides, parallele Welt-produzierendes, Liebespaare-kopulierendes Paradies!“ Bernadette La Hengst singt diesen Zungenbrecher so flüssig, dass er nicht peinlich wirkt. Ihre Texte holpern auf dem Papier, sie singt sie elegant geschwungen und verwandelt sie in überraschende Poplieder. Der Refrain von Liebesrevolution geht so: „Ich warte schon, wir starten unsere Liebesrevolution / Das Leben ist mehr als Arbeit und Lohn / Mit unserer Veränderungsinspiration / Mit einer Es-geht-auch-anders-Evolution / Mit unserer Entschleunigungsvibration.“

Schon auf ihren ersten beiden Alben „Der beste Augenblick in meinem Leben“ und „La Beat“ ist es Bernadette La Hengst gelungen, die strapazierten Popthemen Freiheit, Liebe und Revolution mit neuem Leben zu füllen. Geschickt verbindet sie auch auf ihrem neuen Album Machinette bekannte Sinnsprüche mit frischen Wortkombinationen. Das populistische Paradies und Liebesrevolution sind Ohrwürmer, die Wort halten. Man glaubt an dieses paradoxe Paradies und möchte allen Zynismus fahren lassen, um mit Bernadette La Hengst jene Liebesrevolution loszutreten. Wie die frühen Rock’n’Roller hat sie einen Erkennungsruf, er geht in etwa „woo-oh-oh-oah“ und reißt den Hörer mit.

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Zu dieser Ideologiekritik kann man tanzen

Review zu „Machinette“

Junge Welt, 21. Mai 2008 | Von Reinhard Jellen

Das Problem der Gegenwart besteht unter anderem darin, daß sie noch nie das war, was sie meint, zu sein. Ihre Zukunft ergründet sich in Vergessenheit. Auf diesem Weg begleitet uns eine der liebsten Freundinnen, die Kunst. Diese dient der Revolu­tion, indem sie uns von bürgerlichen und linksradikalen Illusionen befreit oder und Mut für die richtige Sache macht. Und dann gibt es noch eine Kunst, die dazwischen liegt: Es ist die neue CD „Machinette“ von Bernadette La Hengst, die recht poppig, eklektizistisch, soulig, dubbig und überhaupt groovig daherkommt.

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