La Hengst gibt sich die Ehre …

… und kaum einer merkt es: Vom Konzert am 13. Juni in der Alten Hackerei in Karlsruhe

Anselm Brakhage, titel-magazin.de, 19. Juni 2008

Welch ein Jammer und Wasser auf die Mühlen aller, die mit Karlsruhe (teils zurecht, teils zu unrecht!) verschlafene biedere Provinz verbinden (diese Einschätzung ist erfahrungsgemäß vor allem in nördlicheren Gefilden sehr verbreitet). Nicht die Künstlerin mit ihrer Band bot den Grund für diesen Klageruf, sondern die Tatsache, dass sich nur ein versprengtes Häuflein zu diesem erlesenen Konzert in Karlsruhes Alter Hackerei einfand, und noch viel schlimmer: dass dieses Grüppchen lange Zeit so lahmarschig & lethargisch wirkte wie die deutschen Kicker im zweiten EM-Gruppenspiel.
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Ich steh nicht auf die neue Gefühligkeit

Politisch, poetisch und wortgewaltiger denn je: »Machinette«, die neue Platte von Bernadette La Hengst

derstandard.at, 9. Juni 2008

Bernadette La Hengst hätte eine fantastische Parolenschreiberin werden können, die von der feministischen bis zur wöchentlichen Gewerkschaftsdemo die Marschierenden am laufenden Meter mit unverbrauchten, treffenden und skandierbaren Parolen versorgt … wäre sie nicht der Massenlinkshaltung in Menschenmassenzügen gegenüber skeptisch und würde sie sich nicht gegen Platitüden ebenso verwehren wie gegen Heilsversprechungen: Kill your idols!, mit Dank an Phillip Boa.
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Emanzipation im Elektro-Kleid

„Wenn jetzt jemand wie Charlotte Roche oder Lady Bitch Ray mit so einer harten Provokation in die Medien kommt, finde ich das sehr lustig und verdient, aber die sind natürlich keine vom Himmel gefallenen Aliens.“

Hamburger Abendblatt, 6. Juni 2008 | Von Birgit Reuther

Worauf Bernadette La Hengst anspielt, ist die Arbeit, die Feministinnen jahrzehntelang geleistet haben, sodass die aktuellen Protagonistinnen der Emanzipationsdebatte jetzt „im Mainstream landen und damit auch noch Geld verdienen können“. Auch wenn die Musikerin im Song „Kill Your Idols“ deutlich macht, dass sie keine Ikone sein möchte, die auf dem Sockel thront, steht fest: Sie selbst ist Wegbereiterin eines coolen weiblichen Selbstbewusstseins.
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4. Juni 2008

Liebe Machinetten,

nachdem ich eine Woche zusammen mit GUZ und Knarf Rellöm gerockt habe (drei Tage Studio, drei unvergessliche Konzerte in Freiburg, Zürich und München), haben wir beschlossen, diese fruchtbare Zusammenarbeit fortzusetzen und gehen im November nochmal ins Studio, das Resultat kommt dann 2009 u.a. bei Ritchie Records, dem besten Label der badensischen Welt, raus.

Hier ist ein gefilmtes Interview aus Freiburg

Am Freitag starte ich dann den zweiten Teil der La Hengst Family Tour.

 

Viel Spaß, bis bald, Bernadette

Interview: Jungle World, Mai 2008

Eva Jantschitsch alias Gustav und Bernadette La Hengst im Gespräch über Pop, Feminismus, Ladyfeste und Blasmusik

Jungle World Nr. 22, 29. Mai 2008 | Ulrich Kriest und Michael Saager

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Während die älter gewordenen Jungs der so genannten „Hamburger Schule“ sich selbstzweifelnd und erschöpft die Wunden lecken (Frank Spilker, Rocko Schamoni), ihren spirituellen Regungen nachgeben (Tilman Rossmy), von den Segnungen des Kapitulierens schwadronieren (Tocotronic) oder sich gleich ganz auflösen (Blumfeld), erscheinen jetzt „Machinette“, das dritte Soloalbum von Bernadette La Hengst, und „Verlass die Stadt“ von Gustav (Eva Jantschitsch) aus Wien. Es sind zwei auf unterschied­liche Weise hochpolitische, abenteuerlustige und ­begeisternde Alben, die einiges gemeinsam zu haben scheinen.

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Der Sittich profitiert vom Klimawandel

Auf „Machinette“ zettelt Bernadette La Hengst eine Liebesrevolution an. Die euphorischen Texte und ihr Woo-Oh-Oh-Oah sind ansteckend, man möchte mitmachen.

Die Zeit, 21. Mai 2008 | Von Dieter Wiene

„Ich will ein paradoxes, paranoides, parallele Welt-produzierendes, Liebespaare-kopulierendes Paradies!“ Bernadette La Hengst singt diesen Zungenbrecher so flüssig, dass er nicht peinlich wirkt. Ihre Texte holpern auf dem Papier, sie singt sie elegant geschwungen und verwandelt sie in überraschende Poplieder. Der Refrain von Liebesrevolution geht so: „Ich warte schon, wir starten unsere Liebesrevolution / Das Leben ist mehr als Arbeit und Lohn / Mit unserer Veränderungsinspiration / Mit einer Es-geht-auch-anders-Evolution / Mit unserer Entschleunigungsvibration.“

Schon auf ihren ersten beiden Alben „Der beste Augenblick in meinem Leben“ und „La Beat“ ist es Bernadette La Hengst gelungen, die strapazierten Popthemen Freiheit, Liebe und Revolution mit neuem Leben zu füllen. Geschickt verbindet sie auch auf ihrem neuen Album Machinette bekannte Sinnsprüche mit frischen Wortkombinationen. Das populistische Paradies und Liebesrevolution sind Ohrwürmer, die Wort halten. Man glaubt an dieses paradoxe Paradies und möchte allen Zynismus fahren lassen, um mit Bernadette La Hengst jene Liebesrevolution loszutreten. Wie die frühen Rock’n’Roller hat sie einen Erkennungsruf, er geht in etwa „woo-oh-oh-oah“ und reißt den Hörer mit.

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