Kill Your Idols

Von einem Role-Model das keines ist, weil es eines ist. Oder so ähnlich.

fiber, Mai 2006 | Von Stephanie Kiessling

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Auch wenn sich die Kritiken zu Bernadette La Hengst neuer Platte „La Beat“ förmlich vor Begeisterung überschlagen - das perfekte Role-Modell für junge Mädchen (laut Brigitte 10/05) bleibt gelassen. Vereinnahmungslogiken gegenüber – sei es als Frau im Musikbusiness oder als deutschsprachige Popmusikerin - verhält sie sich konsequent resistent. Eine Annäherung an eine faszinierende Musikerin von Stephanie Kiessling.
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Natze, Natze, Natze

Ein „La Beat“-Interview mit Bernadette La Hengst

Ox #65, April/Mai 2006 | Von Thomas Neumann

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Bernadette La Hengst, Jahrgang 1967, gründete 1990 in Hamburg die Band DIE BRAUT HAUT INS AUGE. Hier steht sie als Gitarristin und Sängerin in der ersten Reihe - bis zur Auflösung der Band im Jahr 2000. Zwei Jahre später veröffentlicht sie ihr erstes Soloalbum „Der Beste Augenblick In Deinem Leben“, umfangreiche Konzertreisen folgen. Jetzt erschien ihr neues Soloalbum „La Beat“. Daneben arbeitet sie noch mit dem mobilen Agit Prop Kommando „Schwabinggrad Ballett“.

Der Indierockpop der DBHIA-Zeiten wurde abgelöst von einem ausgefeilteren, elektronisch gestützten und mit differenziertesten Texten versehenen Natze-Sound. Was das ist? Es passiert nicht oft, dass man zufällig einem Album begegnet, das man ganz unkritisch ins Herz schließt. Die Frage, die sich stellt, ist dann immer, warum dieses und nicht ein anderes? Die „Braut“-Alben sind schon gut, zieht sie immer noch den Alben von Miss Holofernes Band vor - aber selbst der Vergleich schleppt sich so hin. 12, respektive 14 Songs lassen die Konkurrenz weit hinter sich. Eine internationale, elektronische, textlich starke Platte, die eine subtile Verbindung von Musik und Politik, von Unterhaltung und Anspruch schafft.
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Bernadette La Hengst: La Beat

satt.org, Oktober 2005 | Von Christina Mohr

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Bernadette La Hengst, Ex-Huah!, Ex-Die-Braut-Haut-Ins-Auge, hat drei Jahre nach „Der beste Augenblick in Deinem Leben“ eine neue Platte gemacht: „La Beat“ heißt sie und ist wie das Vorgängeralbum eine prallgefüllte Wundertüte mit feministischem Gedankengut, weltoffen, sexy und kämpferisch. Sie hat viele Freunde eingeladen, die sie singend, lachend (wie bei ‚Rockerbraut und Mutter’) und musizierend unterstützen, zum Beispiel ihre alte Braut-Kollegin Peta Devlin, Knarf Rellöm, Rhythm King & Her Friends, Mitglieder des Schwabinggrad Ballett, aber es werden auch koreanische Bauern oder indische Jugendliche gesampelt, Queens ‚Bohemian Rhapsody‘ zitiert und überhaupt ist die Welt ein Dorf, eine Trommel, die man sich umschnallt, wie es die wilde Musikerin auf dem Cover tut.
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La Role Model

Spex 10/2005 | Von Ralf bei der Kellen

Foto: Michael Mann

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Warum heißt es eigentlich „der Beat“, wo doch so viel mehr Frauen so viel besser tanzen als Männer? Bernadette La Hengst, Ex-Wahl-Hamburgerin, jetzt Wahl-Berlinerin, hat das mit ihrem neuen Album richtig gestellt: „La Beat“ lautet das korrekte Genus. Angesichts dieses Titels ist es kein Wunder, daß das zweite Soloalbum der ehemaligen Die Braut haut ins Auge-Sängerin wesentlich rhythmusbetonter ist als ihr vorheriges Schaffen (was zum Teil auch am Co-Produzenten Ekkejard Ehlers liegen mag). Zudem ist der Titel viel internationaler als der ihres letzten Albums „Der beste Augenblik in deinem Leben ist gerade eben jetzt gewesen“. Und kürzer ist er außerdem. Es scheint, als habe diese Platte das Verlangen, sich in der Welt auszubreiten, genauso wie der auf ihr im gleichnamigen Song beschriebene Virus mit dem Namen „Copy me (I want to travel)“, der in den 80er Jahren von einer bulgarischen Hackerin um die Welt geschickt wurde. La Hengst als Kulturexport? Immerhin hat Bernadette letztes Jahr auf zwei Ladyfesten in England gespielt. Und warum auch nicht, das Goethe-Institut hat schließlich schon ganz andere in der Welt herumgereicht.
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Kollektivität ist ein Thema

Intro 10/2005 | Von Michael Schneider

Und der Beat geht weiter. Oder besser „La Beat“, so nämlich der schlichte Titel des ganz und gar unschlichten, vielmehr extrem vielgestaltigen zweiten Soloalbums von Bernadette „La“ Hengst. Und diesmal ist es nicht der 60s-Beat ihrer ehemaligen Band Die Braut Haut Ins Auge, der hier voll die Schlagkraft entwickelt, sondern ein innovativ hybrider und mitunter harter Beat. Und der ist nicht nur toll tanzbar, sondern spiegelt in seiner flackernden, stampfigen Nervosität - quasi als mythenreiche Hintergrund-Kulisse - auch die Unruhe des neoliberalen Auf-und-ab-Terrors wider, über den die Agitprop-Chanteuse hier dauernd so singt, gipfelnd in der tragikomischen Zeile: „Willst du lieber meinen Hunger oder meinen Durst?“
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Bad Salzuflen weltweit

(Fast immer) treffsicherer Polit-Pop der Ex-Braut-haut-ins-Auge-Frau

Musikexpress 10/2005 | Von Stefan Weber

Hier ist allerhöchstens eine ungefähre Annäherung möglich. Das hier überbordend zu nennen, ist noch euphemistisch ausgedrückt. Zur Besprechung von „La Beat“, dem zweiten Soloalbum von Bernadette La Hengst (bei dieser biografischen Klammer fängt es schon an: gebürtige Ostwestfalin, Ex-Die-Braut-haut-ins-Auge, Teilzeit-Huah!, jetzt Schwabinggrad Ballett-Mitglied; aber auch Ex-Booking-Agentur-Chefin, Mädchenband-Coaching-Projekt-Dozentin und jetzt neu: Mutter – kurz also: (Lebens-)Künstlerin) muß die Platte erst mal runtergebrochen werden.
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Coole Forderung nach der Utopie

Die Lust kopiert zu werden - Bernadette la Hengst hat ihr zweites Solo-Album veröffentlicht

Abendzeitung München, 24. September 2005 | Von Christian Jooß

Bernadette La Hengst neuestes Album „La Beat“ (Trikont) führt eine Künstlerin vor, die ihre Musik konsequent zu musikalischer und inhaltlicher Komplexität führt. Man hört im Hintergrund die Predigt eines Reverend, den Gesang indischer Jugendlicher. Die Texte, teils deutsch, teils englisch, liegen auf einer Musikfläche, die zwischen die Pfosten Rock, Folk, Disco und Elektronik aufgespannt ist. Es ist die zweite Solo-Arbeit der Sängerin, die 1990 ihre Karriere mit der Band Die Braut haut ins Auge begann. La Hengst ist eine Künstlerin, für die eine durchlässige Membran zwischen Kunst und Leben liegt. So kann Bernadette selbst die Globalisierung mit Musik beschreiben. Aber es ist nicht die Rückkehr der Politik im Sinne des klassischen Protestsongs, denn das Flugblatt Bernadette fordert gegen die diskursive Verzettelung in großen Lettern „Her mit der Utopie“. „Ich spreche für euch alle“, verspricht sie, unterstützt von einem cool präsenten E-Bass.
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