9. November 2009

Hallo Herbst,

oh, wie du die Blätter färbst. Hab doch keine Schweinegrippe, wenn es doch in Istanbul, wo ich vorletzte Woche für ein neues Theaterprojekt (Premiere im Oktober 2010 im Theater Freiburg) recherchierte, fast so aussah … Vier Tage Fieber in einem türkischen Hotelzimmer sind fast so schlimm wie 4 Tage in einem türkischen Gefängnis. Nur die singenden Muezzins aus der Ferne und die Youtube-Sperre gaben mir ein Zeichen, dass ich nicht in Berlin war …

Jetzt ist wieder alles gut, mein Geburtstags-Tanztee gestern in Clärchens Ballhaus war sehr entspannt, und jetzt kann es wieder losgehen.

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Diese Woche gibt es noch dreimal den inneren Finanz- ähhh, Innenminister in den Sophiensaelen, Berlin, am Mi, Do, Fr jeweils um 21:30 Uhr. Er hat sich jetzt endlich als erster Superminister für Finanzen, Zukunft und innerste Sicherheit enttarnt.

Hier gibt es ein Video aus dem Theaterstück.

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Am 16. November fahre ich ins Festspielhaus St. Pölten in der Nähe von Wien, um dort einen Beschwerdechor ins Leben zu rufen. Wer sich noch beschweren will, tut dies bitte hier.

Öffentliche Auftritte des Beschwerdechores sind überall in St. Pölten möglich, fest geplant sind zwei Konzerte am 26. und 27. November um 19:30 Uhr im Festspielhaus St. Pölten.

Hintergrund Beschwerdeöre:

Die beiden Künstler Tellervo Kalleinen and Oliver Kochta-Kalleinen haben die Beschwerdechor-Bewegung initiiert und gründeten 2005 den ersten Chor in Birmingham. Sie sahen im Beschwerdechor eine hervorragende Möglichkeit, die Energie, die viele Menschen dafür aufbringen sich zu beschweren und über verschiedene Dinge zu ärgern in eine positive gemeinsame Aktivität umzuwandeln.

Die beiden haben inzwischen das Konzept freigegeben und unterstützen die Gründung von Beschwerdechören auf der ganzen Welt: www.complaintschoir.org.

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Hier ist noch ein ausführlicher Nachbericht über die Bettleroper (PDF) und endlich ein Video zu dem Lied „Avantgarde Bettler“.

 

Viel Vergnügen, bis bald, Bernadette

Eichbaumoper (2009)

Komposition/Text: 
Ari Benjamin Meyers, Bernadette La Hengst
Musikalische Leitung:
 Askan Geisler

24. Juni 2009, U18 Station Eichbaum, Mülheim an der Ruhr

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Von Herbst 2008 bis Sommer 2009 fuhr ich sehr oft an die U-Bahn-Station Eichbaum zwischen Mülheim und Essen. Dort hatten meine Freunde von raumlaborberlin, die experimentellen Stadtplaner Jan Liesegang und Matthias Rick, ein großes Vorhaben. An der angstbesetzten U-Bahn-Station sollte eine Oper entstehen, die den Ort beschreibt und dadurch verändert.

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15. Juni 2009

Liebe Eichbaumoperer,

mit dem Alter fängt man an, sich für Opern zu interessieren … Nein, eigentlich hatte ich darüber noch nie nachgedacht, allerdings haben meine Berliner Freunde von Raumlabor eine so visionäre Idee gehabt, dass ich nicht nein sagen konnte. Die Eichbaumoper wurde im letzten Jahr von mir und 5 anderen Komponisten/Textern auf einer U-Bahn Station zwischen Mülheim und Essen, die auf einem Autobahnkreuz liegt, erarbeitet und wird am 24. Juni endlich uraufgeführt!

Seit einem Jahr fahre ich hin und her, zwischen Berlin und Mülheim/Essen, habe viele Bahn Comfort Punkte gesammelt, weiß noch nicht, was ich damit mache … Es ist viel passiert seitdem, habe den Ort erkundet, alle Jahreszeiten zwischen Depression und Euphorie dort miterlebt, mit vielen Menschen gesprochen, Geschichten gesammelt, Workshops gemacht, Konzerte gegeben, und schließlich singe ich sogar noch mit an diesem absurden und scheinbar vergessenen Ort.

Die Eichbaumoper

Eine Standortbestimmung in drei Zügen

Entgleisung. Eine Kammeroper
Musik: Ari Benjamin Meyers, Libretto: Bernadette la Hengst

Simon der Erwählte
Musik: Isidora Zebeljan, Libretto: Borislav Cicovacki

Fünfzehn Minuten Gedränge
Musik: Felix Leuschner, Libretto: Reto Finger
mit der Neuen Symphonie Westfalen

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Uraufführung: 24. Juni 2009, 21 Uhr
20€ / 10€ Dauer 2h
Weitere Vorstellungen 26., 27., 28. Juni, 1. bis 4. Juli
Opernbaubar immer ab 23:15 Eintritt frei!

Karten und Infos unter www.eichbaumoper.de

Ein Projekt von raumlaborberlin mit Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, Ringlokschuppen Mülheim und Schauspiel Essen

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Ich würde mich freuen, euch dort zu sehen,

 

Bernadette

Der innere Innenminister (2009)

Text und Regie: Till Müller-Klug und Bernadette La Hengst
Spiel und Musik: Claudia Wiedemer und Bernadette La Hengst

Uraufführung: 14.5.2009, Sophiensaele Berlin

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3 bis 5 Prozent der Deutschen hören Stimmen. Das kann beängstigend sein oder auch tröstlich. Die Musikerin Bernadette La Hengst hört eine ganz besondere Stimme: die des deutschen Innenministers. Und das ist ziemlich anstrengend. Er mischt sich beim Musikmachen ein, zettelt verfängliche Tischgespräche an und will eine neue Politik-Technologie verbreiten.
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9. Mai 2009

Liebe Freunde der neuen Innerlichkeit,

der Innere Innminister wird jetzt endlich auch auf der Theaterbühne erscheinen, wir freuen uns auf seine und andere Stimmen in unseren Köpfen. Kommt zahlreich zu unserer Trialog Gruppe „Stimmen hören respektieren“. Premiere ist am Donnerstag, den 14. Mai um 21 Uhr in den Sophiensaelen Berlin.

Der innere Innenminister

von Bernadette La Hengst, Till Müller-Klug und Claudia Wiedemer

 

Berlin, 14. - 16. Mai und 4. - 6. Juni 2009, 21 Uhr
Sophiensaele, Sophienstraße 18, 10178 Berlin

Düsseldorf, 19. + 20. September 2009, 20 Uhr
Forum Freies Theater, FFT Juta, Kasernenstr. 6, 40213 Düsseldorf

Bremen, 23., 25. + 26. September 2009, 20 Uhr
Stauerei „Alte Liebe Produktionen“, Cuxhavener Straße 7, 28217 Bremen

Text und Regie: Till Müller-Klug und Bernadette La Hengst
Spiel und Musik: Claudia Wiedemer und Bernadette La Hengst
Dramaturgische Mitarbeit: Nina Tecklenburg
Produktionsleitung: Marc Pohl
Regieassistenz: Elisa Liepsch
Licht: Dirk Lutz

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In ihrem neuen Theaterstück kombinieren La Hengst / Müller-Klug das Phänomen des Stimmenhörens mit möglichen Überwachungstechnologien von übermorgen. Im Rahmen einer Selbsthilfegruppe stellt sich eine Musikerin vor, die eine ganz besondere Stimme hört: die des deutschen Innenministers. Er mischt sich beim Musikmachen ein, zettelt verfängliche Tischgespräche an und will eine neue Politik-Technologie verbreiten. Freiheit durch oder ganz ohne Sicherheit? Den obersten Schirmherrn der inneren Sicherheit im Kopf zu haben – da kann man ganz schön unsicher werden. Besonders wenn sich die Innenministerstimme als ansteckend erweist und auch in die Köpfe des Publikums einzudringen vermag …

Die Kunstfigur des inneren Innenministers ist zu 100 Prozent aus O-Tönen des Amtsinhabers zusammengesetzt. Offizielle Verlautbarungen und politische Programmatiken werden zum künstlerischen Rohstoff. Eine belebende Schocktherapie zwischen Fiktion, Paranoia und sicherheitspolitischer Realität.

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Viele Grüße, IM Bernadette