Sex, Schweiß und Selbstironie

Ein Artikel von mir auf Spiegel Online über den „neuen Popfeminismus“ – zum hundertsten Mal versuche ich mich und andere zu erklären. Die Einleitung des Textes habe ich so nicht gesagt, und bei „Subversion durch Schönheit“ sind selbstverständlich alle Schönheitsideale miteinbezogen, also bitte nicht falsch verstehen, aber lest selbst …

Spiegel Online, 29.4.2008 | Von Bernadette La Hengst

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Der vulgäre „Vagina Style“ von Lady Bitch Ray und die offensive Sex-Sprache von Charlotte Roche sind eine feine Sache, meint die Sängerin Bernadette La Hengst. Damit kommt im Mainstream an, was der subkulturelle Pop-Feminismus schon lange fordert: Subversion durch Schönheit.

1990 kündigte die „Hamburger Morgenpost“ ein Dreier-Konzert von Die Braut haut ins Auge, den Mobylettes und HUAH (in allen drei vorwiegend weiblichen Formationen spielte ich mit) mit der Schlagzeile an: „Frauen kommen langsam – aber gewaltig.“ Dieser oft benutzte Slogan von Ina Deter und den lila betuchten Feministinnen der Siebziger war ein Stachel in unserem eher von Punkrock geprägten, weiblichen Selbstbild. Wir sahen uns nicht als Frauenband (zu altbacken uncool), aber auch nicht als Mädchenband (zu harmlos). Und überhaupt: Was sollte „kommen langsam, aber gewaltig“ eigentlich heißen? Wir waren doch da, im Hier und Jetzt, und zwar nicht langsam, sondern schnell! Und wir bestanden auf unserem Recht zu rocken.

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Spex | Kunstsprache Teil 8: Bernadette La Hengst

Spex #313, Februar 2008 | Text: Max Dax, Corinna Koch

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Sie war dabei, beim Urknall der sogenannten Hamburger Schule, damals in Bad Salzuflen, als die jungen Frank Spilker, Bernd Begemann und Jochen Distelmeyer sich dazu entschlossen, fortan in ihrer Muttersprache zu texten. Das war kurz vor dem Mauerfall, anschließend trafen sich alle in Hamburg wieder, und Bernadette La Hengst gründete endlich ihre eigene Band Die Braut haut ins Auge – und wurde mit ihrem energischen, deutschsprachigen Beatpop zu einer Identifikationsfigur nicht nur für Feministinnen.

Seit 2002 verfolgt sie eine Solokarriere, ihr drittes Album »Machinette« erscheint am 25. April. Auf diesem finden sich dreizehn neue Songs, darunter das bemerkenswerte Lied »Der grüne Halsbandsittich«, auf welchem La Hengst die eigene Kunstsprache auf eine neue postbiografische Ebene hebt.

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Tonangeberei – Songs für jedes Alter ab 3

satt.org, Januar 2008 | Von Christina Mohr

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Wer (kleine) Kinder zu Hause hat, kennt das Problem: Kinder wollen singen und tanzen, aber nicht unbedingt zu John Coltrane oder Babyshambles. Was tun? Eine der „beliebten“ und millionenfach gekauften Kindermusik-CDs des selbst ernannten Kinderfreunds Ralf Zuckowski besorgen? Oma anrufen und fragen, wie die zweite Strophe von „Hänschen klein“ geht? Glotze an und hoffen, dass bei „Spongebob“ die Cramps als Hintergrundmusik laufen?

Bernadette La Hengst, Mutter einer dreineinhalbjährigen Tochter, entschloss sich, zu handeln: sie stellte den famosen Sampler „Tonangeberei. Songs für jedes Alter ab 3″ zusammen – darauf sind bekannte Songs wie „Ich bin nackt“ von Stereo Total, „Regen“ von den Lassie Singers und Katzes „Wir machen Lärm“, aber auch neu aufgenommene Stücke von Knarf Rellöm With The Sha Sha Shellöm, Chicks on Speed & Ted Gaier, Rocko Schamoni (sehr cool: sein „HipHop Daddy“) und viele mehr.

Hier erzählt Frau Hengst, wie es zur Tonangeberei kam:

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Pop-Protest

satt.org, Juni 2007 | Von Christina Mohr

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Der bevorstehende G-8-Gipfel, der vom 6.–8. Juni in Heiligendamm in Mecklenburg-Vorpommern stattfinden wird, erregt die deutschen Gemüter wie einstmals der Bau der Startbahn West, nur dass es nicht um ein Waldstück im Hessischen geht, sondern um Weltpolitik im beängstigend grossen Stil. Organisationen wie Attac oder DVG-VK rufen zu friedlichen Aktionen auf, aber die Angst vor gewaltbereiten Demonstranten führt dazu, dass das Gebiet rund um das Ostseebad Heiligendamm seit Monaten weiträumig abgesperrt ist und aussieht wie ein UFO-Forschungsgelände in den USA.

Der Begriff „G8″ wirkt längst wie ein Reizwort, ohne dass jeder, der sich echauffiert, auch genau wüsste, worum es beim Gipfel gehen wird. Reinhard Mohr schrieb im Spiegel vom „Fetischcharakter“ dieser Buchstabe-Zahl-Kombination, der Sigmund Freud hellauf begeistert hätte. Die Aktionen rund um den G8 werden zum Event, noch bevor der Gipfel tatsächlich stattgefunden hat – die üblichen Gutmenschen fühlen sich auf den Plan berufen, Bob Geldof und Bono diskutieren mit Politikern, als wären sie selber welche.

Aber auch die jüngere Popkultur mischt sich ein: das Label Skycap vertreibt einen Sampler, der über die Website move-against-G8.de und bei Demos und Anti-G-8-Konzerten verkauft wird. Auf der CD sind neue und bekannte Songs von Bands wie Kettcar, Wir sind Helden, Blumfeld und Tocotronic zu hören, aber auch viele Stücke aus dem bewährt protestaffinen Reggaesektor.

satt.org bat Bernadette La Hengst, die mit ihrem subtil revolutionären Lied „Nie mehr vor Mittag“ auf „Move Against G8″ verteten ist, zum Interview:

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Kill Your Idols

Von einem Role-Model das keines ist, weil es eines ist. Oder so ähnlich.

fiber, Mai 2006 | Von Stephanie Kiessling

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Auch wenn sich die Kritiken zu Bernadette La Hengst neuer Platte „La Beat“ förmlich vor Begeisterung überschlagen - das perfekte Role-Modell für junge Mädchen (laut Brigitte 10/05) bleibt gelassen. Vereinnahmungslogiken gegenüber – sei es als Frau im Musikbusiness oder als deutschsprachige Popmusikerin - verhält sie sich konsequent resistent. Eine Annäherung an eine faszinierende Musikerin von Stephanie Kiessling.
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Natze, Natze, Natze

Ein „La Beat“-Interview mit Bernadette La Hengst

Ox #65, April/Mai 2006 | Von Thomas Neumann

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Bernadette La Hengst, Jahrgang 1967, gründete 1990 in Hamburg die Band DIE BRAUT HAUT INS AUGE. Hier steht sie als Gitarristin und Sängerin in der ersten Reihe - bis zur Auflösung der Band im Jahr 2000. Zwei Jahre später veröffentlicht sie ihr erstes Soloalbum „Der Beste Augenblick In Deinem Leben“, umfangreiche Konzertreisen folgen. Jetzt erschien ihr neues Soloalbum „La Beat“. Daneben arbeitet sie noch mit dem mobilen Agit Prop Kommando „Schwabinggrad Ballett“.

Der Indierockpop der DBHIA-Zeiten wurde abgelöst von einem ausgefeilteren, elektronisch gestützten und mit differenziertesten Texten versehenen Natze-Sound. Was das ist? Es passiert nicht oft, dass man zufällig einem Album begegnet, das man ganz unkritisch ins Herz schließt. Die Frage, die sich stellt, ist dann immer, warum dieses und nicht ein anderes? Die „Braut“-Alben sind schon gut, zieht sie immer noch den Alben von Miss Holofernes Band vor - aber selbst der Vergleich schleppt sich so hin. 12, respektive 14 Songs lassen die Konkurrenz weit hinter sich. Eine internationale, elektronische, textlich starke Platte, die eine subtile Verbindung von Musik und Politik, von Unterhaltung und Anspruch schafft.
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Bernadette La Hengst: La Beat

satt.org, Oktober 2005 | Von Christina Mohr

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Bernadette La Hengst, Ex-Huah!, Ex-Die-Braut-Haut-Ins-Auge, hat drei Jahre nach „Der beste Augenblick in Deinem Leben“ eine neue Platte gemacht: „La Beat“ heißt sie und ist wie das Vorgängeralbum eine prallgefüllte Wundertüte mit feministischem Gedankengut, weltoffen, sexy und kämpferisch. Sie hat viele Freunde eingeladen, die sie singend, lachend (wie bei ‚Rockerbraut und Mutter’) und musizierend unterstützen, zum Beispiel ihre alte Braut-Kollegin Peta Devlin, Knarf Rellöm, Rhythm King & Her Friends, Mitglieder des Schwabinggrad Ballett, aber es werden auch koreanische Bauern oder indische Jugendliche gesampelt, Queens ‚Bohemian Rhapsody‘ zitiert und überhaupt ist die Welt ein Dorf, eine Trommel, die man sich umschnallt, wie es die wilde Musikerin auf dem Cover tut.
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WOZ Musikbeilage, Juni 2002

Eine Bestandsaufnahme über Feminismus und Selbstverständnis mit Sandra Grether (Parole Trixi), Bernadette La Hengst (Ex- Die Braut haut ins Auge), Katrin Achinger (Ex- Kastrierte Philosophen), Melissa Logan & Alex Murray-Leslie (Chicks on Speed)

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Sandra: Wenn Musikerinnen ihre Aggression, aber auch ihre Gebrochenheit rauslassen und dazu noch inhaltlich stark und klug sind, werden sie als kontroverser wahrgenommen als wenn Musiker das gleiche tun. Ich denke, dass Frauen diejenigen sind, die der Rockmusik die verlorene, „subersive“ Kraft zurückgeben können/sollen.

Bernadette: Wenn sich Frauen herausnehmen, sich in einer Männer-dominierten Welt lautstark zu Wort zu melden, ist das an sich schon eine Konfrontation mit den Gegebenheiten. Es wäre nur furchtbar, wenn das einzige, was übrig bleibt, diese weibliche Provokation wäre. Das reicht nicht, und bringt den Feminismus auch nicht weiter.

Katrin: Dem Opfersein verhaftet, das fände ich mittlerweile auch zu bequem. Wir müssen schon auch was bringen, was über das Thema hinaus geht, sonst wirds langweilig. Außerdem führen weibliche Künstlerinnen die Charts an, also den Mainstream. Wo bleibt da die Konfrontation?

Alex: Ich finde es erfrischend, eine Frau auf der Bühne zu sehen, weil es so wenig gibt im Musikgeschäft, und weil wir alle Role Models und Idole brauchen. Manche Leute nennen es konfrontativ, wenn sie eine Frau auf der Bühne sehen, mit einem Kostüm und Make up, die sich die Seele aus dem Leib brüllt. Ich verstehe nicht, was daran konfrontativ sein soll, es geht doch um Spaß haben auf der Bühne.

Melissa: In den frühen 70ern schien es für eine Menge Künstlerinnen notwendig zu sein, sich in einer sehr radikalen Weise auszudrücken, weil sie dachten, wenn sie es nicht tun, würde ihnen niemand zuhören. Natürlich profitieren wir alle von ihrer harten Arbeit.

Bernadette: Ich merke gerade, daß auch Schönheit, sowohl äußerliche als auch gesangliche und musikalische sehr subversiv sein kann, weil es zu Mißverständnissen führt. Es gibt immer noch eine Menge Leute, die meinen, Subversivität müßte nur depressiv oder zerstörerisch daher kommen. Daß Rebellion und die Kritik an den Verhältnissen auch Spaß machen kann und sogar muß, damit es Menschen bewegt, halte ich für sehr wichtig und insofern auch für subversiv.

Alex: Ich will, daß das was wir machen, akzeptiert und zum Mainstream wird. Wir sind hier, um Konkurrenz zu machen im „Big Business of Music“.

Melissa: Das, was wir machen, ist sehr subversiv, aber es funktioniert auf verschiedenen Ebenen. Wir möchten eine glatte Oberfläche schaffen, und für die, die sich weiter wagen, gibt es die Tiefen des Drecks, der Seltsamheit, die immer voraus läuft und dich einsaugt wie Treibsand.

Sandra: Ich bin unendlich und untröstlich fasziniert von mädchenhaftem Kindheitskram wie Blümchen-Shirts, Herzchenaccesoires, Puppen, rosa, rosa, rosa… Und kann nicht anders, als das in Kleidung und Bandästhetik einfliessen zu lassen. Für mich persönlich bedeutet das die Rückaneignung meiner eigenen Kindheit, allgemein signalisiert es vielleicht, dass die Sozialisation von Mädchen nicht kulturell wertlos ist, wie uns oft weisgemacht werden soll.

Bernadette: Als einziges Mädchen neben zwei älteren Brüdern spielte ich immer eine Doppelrolle, zwischen mädchenhaftem Kleidungsstil und jungshaftem Gehabe auf der anderen Seite. Ich wollte immer besser, schneller, stärker sein als die Jungs, und das drückte sich natürlich auch in Kleidung, Körperhaltung, Musik, Freiheitsdrang aus. Ich bin immer noch hin und her gerissen zwischen den weiblichen und männlichen Polen in mir und das fließt natürlich in meine Arbeit ein.

Alex: Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich wirklich über Mode nachdachte, am Tag, als meine Mutter mir ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift „Vogue“ gab. Dadurch dachte ich über „Logo“, „Brand“, „Style“, „Cool“ und über all die Dinge nach, die fremd für mich 7jähriges Mädchen waren. Und später überlegte ich, wie ich mir mein eigenes wichtiges Logo mache, ohne mich darauf zu verlassen, daß irgendeine Firma mir meine Identität gibt.

Melissa: Ich denke, daß eine Menge an Feminismus bedrückend ist und updated werden sollte, weil es um Freiheit geht und nicht darum, so smart zu sein, daß keiner dich versteht oder so tief zu sein, daß man in sein eigenes schwarzes Loch fällt. Ich glaube, „the beauty myth“ (Naomi Wolf) kann man auf viele Teile der Gesellschaft beziehen, aber: nehmt diese „Fashion victim paris shoes“ und geht damit durch die Tür, als gehörte euch die Stadt!

Sandra: Es erfordert nach wie vor viel (Pionier-)Arbeit und Kraft, wütenden weiblichen Rockgesang mit deutschen Texten als etwas „alltägliches“ und facettenreiches etablieren zu wollen.

Bernadette: Ich bin als Sängerin kein anderer Mensch als im normalen Leben. Singen ist für mich das normale Leben. Das heißt, ich kann klar sein, wütend, sentimental, gebrochen, durchgedreht und auch sehr witzig.

Melissa: Ich würde es nicht Gesang nennen, es geht eher darum, die Bühne zu benutzen, den Raum zu füllen, mit dieser seltsamen Spannung zu arbeiten, die zwischen Bühne und Publikum besteht, es ist ähnlich, wenn jemand einen Vortrag hält, Kommunikation ist nicht so straight, daß jemand nur Informationen präsentiert, es sollte genauso gezeigt werden, daß die Informationswelten sich an andere Orte bewegen.

Sandra: Es wäre für mich ohne weibliche Vorbilder absolut undenkbar gewesen selber eine Band zu gründen. Im Endeffekt orientiere ich mich aber, wenn es um Gesang, Texte, Gitarre geht - bis auf wenige, mir aber sehr wichtige Musikerinnen - doch eher an Männern. God knows why.

Bernadette: Mein erstes Gesangsvorbild mit 5 Jahren war das geschlechtslose Hündchen Friedolin aus einem Musical für Kinder. Drei Jahre später kam der Vorsänger unserer Kirche in den Stimmbruch und ich mußte von da an 3 Jahre das Vaterunser alleine in der Kirche singen. Als ich damit durch war, wollte ich so singen wie Rio Reiser, so Gitarre spielen wie Chuck Berry und so rocken wie L7.

Katrin: Meine Gesangsvorbilder sind fast ausschließlich Frauen. Ist kein Konzept, sondern näher an meinem Leben dran. Ich höre nicht mit dem Kopf.

Alex: Ich bin sowohl von Männern als auch von Frauen geprägt: Nick Cave, Nico, Blondie, Mark E. Smith, Gudrun Gut, Miss Kittin, Nicola from Adult.

Melissa: Ich bin sehr inspiriert von: Virginia Wolf, Banana Yoshimoto, Stewart Home, Mimiyo Tomozawa (Ich hab sie gerade in Paris getroffen), Sam & Valley, Mark Stewart, Lydia Lunch (Sie hat mich mal geküßt), Pan-Sonic (Wir machen eine EP mit ihnen) und Super- Collider.

Sandra: Es ist natürlich schwierig zu sagen, was „weiblich“ ist. Ich empfinde es als feministisch; das, was ich als „Weiblichkeit“ definiere, nicht zu verleugnen, sondern bis zu einem gewissen Grad offen auszuleben. Finde es dann aber auch wieder wichtig, mit den Klischees von „Weiblichkeit“ zu brechen. Das ist ein Balanceakt, der Spass macht.

Bernadette: Als ich mit meiner Band angefangen habe, wollte ich alles andere als weiblich sein, ich trug Fußball T-Shirts ohne BH, es war mir scheißegal, ob mich jemand attraktiv fand oder nicht. Seitdem ein männlicher Journalist über mich schrieb, daß ich ohne BH über die Bühne springe, so daß die Frauen im Publikum Phantomschmerzen haben, (wobei ich denke, daß er derjenige mit den Schmerzen war), kaufte ich meinen ersten BH. Musik ist für mich sehr körperlich, und ich gehe sehr offensiv damit um, weil ich sonst innerlich vertrockne.

Katrin: Remember - Freiheit ist ein junger Mann! (Zitat Achinger 1993) jung, ungebunden und liquide haha. Und very busy. Und very cool. Und schnell. Wenn ich mir das neue Frauenbild angucke, dann gehöre ich lieber zu den Schwachen und Häßlichen, den Langsamen, den Langweiligen, den Einsamen. den Unfitten, den Versagern. Es gehört mehr Mut dazu eigene Wege zu gehen. Und ich bin schon ne weile nicht mehr jung, habe mich bewußt entschieden mich an meine Kinder zu binden, und die sind nicht schnell sondern zeitaufwendig.

Alex: Wenn ich mein Bühnen Outfit mache, möchte ich mich sexy fühlen und für das Publikum sexy aussehen. Ich fühle mich gut dabei und man kann wirklich Spaß haben mit der Idee von Sex auf der Bühne. Seht Euch Peaches an!

Sandra: Es gibt für unsere Arbeit als Band nichts wichtigeres als die Freundschaft untereinander. Und ich finde es auch unerlässlich mit anderen Künstlerinnen befreundet zu sein und gemeinsame Sachen zu machen. Ausserdem ist es die Rettung vor Isolation und macht total Spass, Teil einer Mädchengang zu sein.

Bernadette: Weibliche Solidarität, sich aneinander messen und sich gegenseitig unterstützen zählt zu den wichtigsten Sachen in meinem Leben. Und trotzdem ist es gut, auch mit Männern zu arbeiten, um zu merken, daß das auch nicht alle machistische Aliens sind. Ich möchte inspirieren und inspiriert werden, letztlich spielt das Geschlecht dabei keine Rolle, nur Männer leben ja schon seit Jahrhunderten in männlichen Netzwerken, dem sollte man etwas entgegen setzen.

Melissa: Wir sind nicht schüchtern und wir sind nicht „Anti-Boy“ und wir lieben es mit anderen Frauen zu arbeiten, it’s great to spin at Le Pulp in Paris with Doki Doki Group, Killer in N.Y., Le Tigre in Europa zu präsentieren (auf dem Chicks on Speed Label) und auf unserer nächsten Platte…

Alex: Wir haben beschlossen, uns auf unserer neuen Platte mit Freundinnen und unseren weiblichen Helden der Musikwelt zusammen zu tun. Wir arbeiten an der Cover Version eines Stückes von Tom Tom Club, also haben wir Frauen aus der ganzen Welt eingeladen, sich ihre Lieblingszeilen auszusuchen und uns ihre Vocal Takes zu senden. Wir werden einen riesengroßen Chor aus freaking out women aufnehmen, die singen: „ah yiah yeah, yipee yaih yiah yeah, ah oooh ahhh ohhh ahh iii kii chi!“ Wir sehen in den Chicks on Speed mehr als nur uns drei, wir sehen es als „the modern day definition of feminism!“ Yes, it’s a women’s movement!